Sprachkurs in Guatemala: Unsere Erfahrung in Flores!

Guatemala erschien uns als der perfekte Ort für einen Sprachkurs. Das Land ist landschaftlich gesehen der Hammer, die Leute überschütten dich mit Gastfreundlichkeit und das Geldbörserl wird in Guatemala auch geschont. All diese tollen Gründe führten uns nach Flores im Norden Guatemalas. Nach gründlicher Recherche hatten wir uns entschieden, dort einen Spanisch Sprachkurs zu absolvieren. Was wir so alles erlebt haben, in welche Sprachschule wir gingen und was wir so für den Kurs ausgaben, jede Menge Tipps zu Unterkunft, Cafés und Restaurants in Flores - das alles verrate ich euch in diesem Bericht.  

Ein Spanisch-Sprachkurs während der Weltreise - das war einer der wenigen Fixpunkte auf meiner Weltreise-Bucketlist. Es gab wirklich nicht viel, was ich unbedingt auf der Reise machen wollte, außer natürlich allerlei tolle Destinationen bereisen.

Aber neben einem Tanzkurs erschien mir ein Sprachkurs zum Vertiefen unserer Spanisch-Kenntnisse als passend. Zwar können wir zwei schon ganz schön gut Spanisch sprechen, da wir ein Jahr in Barcelona gelebt haben.

Jedoch ist es wie bei jeder Sprache, meiner Meinung jedenfalls: Ab einem bestimmten Zeitpunkt hat man zwar das Alltags-Vokabular inne, für das korrekte Benutzen der verschiedenen Zeiten und für ein fortgeschritteneres Vokabular muss man aber ganz schön etwas tun und es hilft dann nicht mehr, jeden Tag mit der Supermarktdame zu plauschen oder den Nachbarn zu fragen, wie denn die Operation des Hundes verlief.

Daher sollte unser Spanisch ein neues Niveau erreichen. Die Idee des Sprachkurses auf Weltreise war geboren. Und so fing ich an zu recherchieren, welches Land es denn werden sollte.

Ich war noch nicht lange auf Suche bei Onkel Google, da wurde klar: Guatemala bietet eine außergewöhnliche Dichte an hervorragenden Sprachschulen. Über kein anderes Land Zentralamerikas hatte ich so viel über gute Sprachschulen gelesen, als über Guatemala.

Einer der top Punkte war hierbei: die Kosten! Einen Sprachkurs in Guatemala zu absolvieren ist wirklich für jedes Budget machbar. Das wäre so zB in Costa Rica oder Panama nicht möglich gewesen. Aufgrund vieler positiver Berichte aus anderen Reiseblogs und dem Kostenpunkt entschieden wir uns also für Guatemala.

Bedenken wegen der Sicherheit hatten wir hierbei nicht. Guatemala gilt als sicheres Land, wenn man - wie immer in Zentralamerika - gesunden Menschenverstand besitzt und einige Dinge mit Vorsicht genießt - wie beispielsweise nächtliche Spaziergänge ohne Begleitung.

Die Wahl der Stadt für einen Sprachkurs in Guatemala - das fiel mir schon schwerer. So viele Städte wurden im Internet positiv erwähnt. Flores, alle Orte rund um den Atitlan-See wie zB San Pedro la Laguna, Antigua Guatemala, Xela - wie sollten wir uns da nur entscheiden?

Also nochmal ab ins Internet und lesen lesen lesen. Anfangs hielt ich Xela für die beste Option, doch dann las ich, dass es da ganz schön kalt werden kann abends - nichts für mich. Daher sollte es anschließend das pittoreske Dörfchen San Pedro La Laguna werden - direkt am Atitlan See gelegen.

Leider musste, kurz bevor unsere Entscheidung fiel, der Volcán de Fuego seinen größten Ausbruch seit 40 Jahren haben und uns damit verunsichern.

Im Endeffekt hätte der Ausbruch keine Auswirkung auf einen Sprachkurs am Atitlan-See gehabt - die Aschewolke reichte nicht bis dorthin. Trotzdem entschieden wir uns im Endeffekt für Flores - eine Stadt mitten auf einer Insel am Petén Itzá - See - und wir haben es nicht bereut :-)

Flores ist eine Inselstadt, denn sie liegt auf einer Insel, welche sich wiederum im Petén Itzá- See befindet. Flores ist die Hauptstadt von Petén, dem größten Departamento Guatemalas. Ein Departamento ist für uns gleichzusetzen mit einem Bundesland. 

Die Insel selbst ist nicht wirklich groß - dafür aber komplett mit teilweise noch kolonialen Häusern zugebaut. Heutzutage kommen die größten Einnahmen der Stadt vom Tourismus. Viele Reisende suchen hier am Petén-Itzá-See ein wenig Ruhe und Entspannung mit schöner Aussicht.

Auch guatemaltekische Urlauber verirren sich nach Flores, diese machen dann abends gehörig Party :-)

Für viele eignet sich Flores perfekt als Basis für einen Ausflug nach Tikal, einer der bedeutendsten Maya-Stätten Guatemalas. Auch wir statteten am Wochenende, als wir Sprachkurs-frei hatten, diesen beeindruckenden Ruinen einen Besuch ab.

Andere Sehenswürdigkeiten in und um Flores halten sich in Grenzen, es ist hauptsächlich einfach ein hübsches Inselstädtchen mit netten Restaurants und Cafés.

Müsste ich aber einige Sehenswürdigkeiten nennen, würde mir da definitiv der Parque de Flores in der Mitte der Insel einfallen, von dem man eine schöne Aussicht auf fast alle Seiten des Sees hat, die Kirche Iglesia Nuestra Senora de los Remedios gleich neben dem Park, und der riesige Markt in Santa Elena.

Dieser liegt zwar ein wenig außerhalb von Flores, ist aber absolut einen oder sogar zwei Besuche wert und zu dem sich nur wenige Touristen verirren.

Und der Markt in Santa Elena:

Anders als beispielsweise mit Antigua Guatemala oder San Pedro La Laguna hatten wir mit Flores das Glück, dass es dort generell nicht viele Sprachschulen gibt. Das machte die Wahl freilich um einiges einfacher und wir mussten nicht erst Dutzende an Schulen anschreiben und hin und her kommunizieren. Unsere Wahl fiel ziemlich schnell auf die DOS MUNDOS - Sprachschule. Wir schrieben vorab ein wenig mit der Schule und fragten ein paar Dinge, die uns nicht ganz klar waren. Die Kommunikation verlief perfekt. All unsere Fragen wurden kompetent und rasch beantwortet. 

DAUER UND ART DES SPRACHKURSES

Wir entschieden uns für den Standardkurs - 20 Stunden pro Woche, auf 5 Tage aufgeteilt. Nach Adam Riese sollten es also 4 Stunden Unterricht pro Tag werden. :-)

KOSTEN DES SPRACHKURSES

Hierfür bezahlten wir 90 US-Dollar pro Nase (Jahr 2018). Dazu kam noch eine Einschreibegebühr von 35 US-Dollar. Wenn ich das mal damit vergleiche, was ich in Barcelona für einen Spanisch-Kurs bezahlt habe, dann GUTE NACHT ;-)

Die Dos Mundos Sprachschule befindet sich im selben Gebäude wie die berühmte Sky Bar. Die Sky Bar ist abends einer der Top Treffpunkte für Touristen, da sie eine wunderschöne Terrasse im letzten Stockwerk des Gebäudes bietet und dort lecker Pizza und kühlende Drinks serviert.

Was haben wir gestaunt, als wir begriffen, dass die Dos Mundos Sprachschule ihre Kurse auf genau dieser Terrasse gibt - denn während des Tages teilt sich die Sky Bar die Terrasse mit der Schule. So hatten wir also jeden Tag Unterricht mit atemberaubendem Ausblick auf den Petén Itzá-See. 

Wir hatten Montag bis Freitag von 9:00 bis 11:30 Unterricht, im Anschluss eine halbe Stunde Mittagspause und danach nochmal von 12:00 bis 13:30. Super chillig, gell?

Normalerweise tanzten wir gegen 8:50 in der Schule an, mit Arbeitsbuch und Notizbuch unter'm Arm und Kaffee to go in der Hand. Das Arbeitsbuch sowie das Notizbuch sind bei Dos Mundos in der Kursgebühr inkludiert.

Unsere Lehrerin fragte uns dann erst einmal ein paar Minuten auf Spanisch, wie denn unser Abend am vorigen Tag verlief und was wir unternommen hatten. Dabei besserte sie uns, wenn nötig, geduldig aus und erklärte uns unsere Fehler. 

Danach schlugen wir das Buch auf und es ging um die "Grammatik-Wurst". Das Arbeitsbuch bei Dos Mundos besteht nämlich ausnahmslos aus Zeitformen, Zeitformen und nochmals Zeitformen.

Wir paukten die verschiedensten Zeiten der spanischen Sprache, von denen ich mir bei einigen nicht sicher war, ob ich überhaupt schon einmal von ihnen gehört hatte, auch nicht im Spanisch-Kurs in Barcelona. Jeden Tag merkte ich, wie sich mein Spanisch-Niveau erheblich verbesserte.

Wir machten aber nicht die ganze Zeit nur die Zeitformen durch. Zwischendurch holte unsere Lehrerin ein paar Karteikarten mit Vokabeln zu bestimmten Themen hervor und brachte uns diese auf spielerische Art und Weise bei.

Es kam auch hie und da vor, dass wir mit anderen Gruppen und deren Lehrer Spiele spielten, wie zum Beispiel "Tabu" oder "Pantomime". Der Tag verging jedes Mal wie im Flug und schwupps - war die Woche vorbei.

Zum Abschluss erhielten wir ein Zertifikat der Sprachschule. Mein Ziel, mein Spanisch auf ein nächstes Level im Sinne der international bekannten Niveaus zu bringen (A1, A2, B1 etc) scheiterte aber leider - denn Dos Mundos vergibt nur Zertifikate, auf denen steht, wie viele Stunden Unterricht man in der Sprachschule bekommen hat.

Trotzdem war ich sehr glücklich mit unserer Entscheidung und kann die Dos Mundos Sprachschule wärmstens empfehlen.

Mehr Infos zur Schule

DOS MUNDOS Enseñanza de Idiomas

Avendia 15 de Septiembre,

Flores, Peten, Guatemala

E-Mail: info@flores-spanish.com 

Tel: (+502) 58 30 20 60

Hier geht's zur Homepage (klick!)

Die Dos Mundos Sprachschule kann euch beim Besorgen einer Unterkunft helfen. Sie vermittelt auch gerne sogenannte Homestays. Dabei lebt man eine Woche in guatemaltekischen Haushälten und bekommt drei Mahlzeiten pro Tag serviert.

Anfangs waren wir von dieser Idee begeistert und konnten es nicht abwarten, jeden Tag mit unserer Gastfamilie am Tisch zu sitzen und den Familienmitgliedern zu lauschen, wie ihr Alltag in Guatemala denn aussähe. Je näher der Aufenthalt in Flores dann kam und je mehr wir mit der Sprachschule korrespondierten, desto mehr verflog die Freude wieder.

Ich glaube, es lag hauptsächlich daran, dass man uns mitteilte, die guatemaltekischen Häuser wären teilweise so klein, dass man sich nicht wundern sollte, falls man im selben Zimmer - mit Glück getrennt durch einen Vorhang - mit der Familie schlafen würde.

Das ging uns dann doch ein bisserl zu weit. Außerdem wurde uns mitgeteilt, dass ca. 90% dieser Unterkünfte in San Miguel lagen - das war nicht mehr in Flores sondern einige Minuten per Boot am anderen Ufer des Sees.

Das erschien uns zu unflexibel, denn es gab keine fixen Zeiten, zu denen die Boote gingen und die "normalen" Preise für eine Bootsfahrt mussten Touristen immer erst mühsam verhandeln. Daher suchten wir uns etwas Eigenes direkt in Flores.

Selten dachte ich mir auf meiner Reise von einer Unterkunft, dass ich sie nicht empfehlen würde. In Flores war dies der Fall. Wir buchten relativ kurzfristig und obwohl Regenzeit war, schien die Stadt irgendwie total ausgebucht. Vielleicht ist Flores aber auch immer ein wenig überteuert ob des steigenden Tourismus.

Jedenfalls nächtigten wir im Los Estudiantes Hotel und, wie gesagt, ich kann leider keine Empfehlung geben. Die Annehmlichkeiten des Zimmers waren nicht wirklich das Problem, denn für den Preis von a. 14 Euro pro Nacht kann man für Flores-Verhältnisse eh nicht meckern.

Das Schlimme an dieser Unterkunft war die Nähe zu einer Disco. Und "Nähe" ist wahrscheinlich untertrieben, "Verschmelzung" würde es schon eher treffen. Die Disco-Anlage fing ab 20 Uhr mit gerade noch eträglichen Reggaeton-Tönen an, ab 22 Uhr wurde es unerträglich laut und da sie wirklich GENAU neben dem Hotel lag und die Guatemalteken es anscheinend mit  dicken Wänden nicht so haben, ging das Latino-Geplärr bis ca. 1 Uhr weiter.

Um 1 Uhr war Gott sei Dank jede Nacht Schicht im Schacht, viel früher wären wir freilich eh nicht ins Bett gegangen, aber unserem Stresspegel hat es jedenfalls nicht gutgetan.

Was ich aber absolut empfehlen kann, ist das Hotel La Casa del Lacandon. Der deutsche Besitzer Oliver hat sich mit diesem Hotel eine kleine Wohlfühl-Oase erbaut und lebt dort seinen Traum.

Zum Frühstück gibt's frisches Brot nach deutschem Rezept und die Happy Hour ließ uns auch am nächsten Tag wiederkehren und die sagenhafte Aussicht von der Terrasse des Hotels genießen. Bester Pluspunkt des Hotels ist aber die Entfernung zu allen Discos von Flores. Da hörste wirklich NIX mehr :-)

Auch empfehlenswert sind die Hotels Casona de La Isla* und das Hotel Casazul*, beide mit top modernen Zimmern und wunderschöner Sicht auf den See. Das Casona de La Isla überrascht euch sogar mit Pool und Whirlpool und da oft für unter 50 Euro. Ich hoffe, beim nächsten Mal wird eines dieser schnuckeligen Hotels auch in unserem Budget drin sein. :-)

Das Beste kommt zum Schluss, meine Empfehlungen für eure Verpflegung in Flores, Guatemala. Flores hab ich jetzt nicht so krass als Foodie-Special-Place in Erinnerung, aber trotzdem haben wir hie und da lecker zu Abend gegessen.

In Flores haben wir uns selten in ein Restaurant gesetzt, zu verlockend waren die ganzen Street Food Stände, die lecker Grillspieße und Tacos verkauften.

Mein All-Time-Favorit waren die lieben guatemaltekischen Damen, die auf der Brücke in Richtung Flores (ihr erinnert euch, Flores ist eine Insel, und nur eine einzige Brücke bringt euch vom Festland dorthin) aus verschiedensten Behältern, Töpfen und Schüsseln feinstes guatemaltekisches Essen anboten.

Ja, ihr habt richtig gelesen. Auf der ca. 1 Kilometer langen Brücke gibt es ziemlich genau in der Mitte ein Stück, das etwas breiter ist, sodass nicht nur Autos auf zwei Spuren Platz haben, sondern eben auch die lieben Señoras mit ihren Street Food Ständen.

In unseren 8 Tagen in Flores haben wir dort sicherlich 3-4 Mal zu Abend gegessen. Hauptbestandteil all dieser Gerichte waren die für Lateinamerika so typischen Tostadas, eine Art getoastete Tortilla.

Diese wurden auf einem Teller aufgelegt und man konnte sich aussuchen, welche Sauce auf die Tostadas drauf sollten. In meinem Fall war es meistens die Chicken-Paste und oben drüber ein wenig geriebener Käse. Herrlich guatemaltekisch! Aber auch frische Säfte und zarte Desserts wie z.B. Mangojoghurt zierten die Tische der Damen. 

Ansonsten kann ich euch noch die megageilen Taco-Stände, die sich ungefähr vor dem Hotel Petenchel auf der Calle Sur befinden, empfehlen.

Leider sind sie nicht auf Google Maps eingezeichnet. Jedenfalls solltet ihr sie sofort linker Hand erspähen, wenn ihr einen Fuß auf die Insel Flores setzt (aber nur gegen Abend - tagsüber befindet sich hier nix).

Ihr Lieben, das war mein Bericht über unseren Sprachkurs in der niedlichen kleinen Stadt Flores in Guatemala.

Möchtet ihr Guatemala auch in Zukunft einen Besuch abstatten? Dann schaut gerne beim Komplett-Reiseguide für Guatemala vorbei. Noch nicht sicher, wohin in Südamerika die Reise gehen soll? Dann lest euch gerne die 5 Gründe für eine Reise nach Guatemala durch - nachher wisst ihr es bestimmt ;-).

Wenn ja, hoffe ich, dass ich euch einen kleinen Vorgeschmack geben konnte, wie ihr eure Zeit in Guatemala unvergesslich macht. Und an alle anderen, die meinen Artikel aus anderem Interesse gelesen haben: Ich danke euch vielmals und wünsche euch einen wunderschönen Tag,

happy inspiration, eure

Stefanie

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