Nordportugal-Rundreise - Teil 6: Nationalpark Peneda - Gerês!

Rundreise Nordportugal: Tipps für den Nationalpark Peneda-Gerês

Eine nicht nur sinnbildliche, sondern auch eine wortwörtliche Größe besitzt unser nächster Stop: der einzigartige Nationalpark Parque Nacional Peneda- Gerês. Durch diesen Nationalpark fahrend, erlebt ihr noch das "alte Portugal". Traditionen und alte Werte werden in den kleinen Dörfern großgeschrieben und man spürt hier die stark präsente Verbindung zwischen Mensch und Natur - einfach wunderschön mit anzusehen. Im Folgenden die besten Reisetipps für den Nationalpark Peneda- Gerês.


Wohin im Nationalpark Peneda- Gerês?

Peneda- Gerês ist übrigens der einzige Nationalpark, der als solcher in Portugal klassifiziert ist. Er besteht im Grunde aus zwei Teilen, nämlich Peneda und Gerês. Um all die tollen Orte, Burgen, Wasserfälle und Seen zu erforschen, bräuchte man mindestens 5 Tage.

 

Wir hatten einen Tag zur Verfügung und entschieden uns daher für eine kleinere Route. Diese Route inkludierte das niedliche Bergdörfchen Castro do Laboreiro, eine überraschend große Wallfahrtskirche in Senhora da Peneda, die Örtchen Soajo und Lindoso, und die sogenannten Tahiti-Wasserfälle (mit richtigem Namen Cascata do Arado).

Vorgeschlagene Rundreise:

Castro Laboreiro

Castro Laboreiro war der nördlichste Ort in Portugal, zu dem wir während dieses Trips kamen. Ein paar Minuten weiter und man hätte schon spanische Luft schnuppern können.

 

Nach einem Spaziergang durch das Dorf gaben Einheimische uns den Tipp, die Burgruine des Castelo de Castro Laboreiro unweit des Ortes zu erkunden und was soll man sagen: wir wurden nicht enttäuscht.

 

Unendlich weit konnten wir über bergige Täler schauen und uns fragen, warum zur Hölle Alfonso III im 9. Jahrhundert in diesem Nichts eine Burg hingebaut haben wollte.

Castro Laboreiro, Nordportugal, Minho, Portugal
Die Dorfkirche in Castro Laboreiro

Und weiter ging's. Tschüss, Castro Laboreiro, du kleines süßes Bergdörfchen, und ab nach Senhora da Peneda. 

Senhora da Peneda

Die Wallfahrtskirche Santuario de Nossa Senhora da Peneda solltet ihr euch auf dem Weg in den Süden auf keinen Fall entgehen lassen. Da es in Gerês sowieso nicht viele Straßen gibt, zwischen denen ihr wählen könnt, sollte dies kein Problem sein.

Wallfahrtskirche Senhora da Peneda, Nationalpark Peneda- Gerês, Portugal
Wallfahrtskirche Senhora da Peneda

Überraschung in Senhora da Peneda...

In Senhora da Peneda ist uns etwas sehr Irres passiert: Trafen wir doch tatsächlich die Marktdame Maria wieder, welche wir schon vom ersten Stop unserer Rundreise durch Nord-Portugal - Barcelos - kannten.

 

Wir hatten ihr zwar nur etwas am Marktstand vom Feira de Barcelos abgekauft aber sie konnte sich noch an uns erinnern und die Freude war groß. Es gab Umarmungen, Küsschen, lecker hausgemachtes Brot und – der Oberknaller – hausgemachten Rotwein, von Maria höchstpersönlich. „So halt‘ ich den Markttag besser aus“, meinte sie und lachte.

 Senhora da Peneda, Portugal
Marktdame Maria und ich in Senhora da Peneda

Weiter ging es durch üppige und erschöpflich vielfältige Vegetation:

Soajo

Und wohin ging es? Ins betörende Örtchen Soajo. In Soajo befindet sich seit 2016 eine kleine Hundestatue. Höchstwahrscheinlich die wichtigste Sehenswürdigkeit des sehr überschaubaren Örtchens.

 

Sie soll, soweit wir verstanden haben, die Geschichte der Hunde dieses Gebietes erzählen, des sogenannten Cao de Castro Laboreiro. Diese Hunderasse genießt in diesem Gebirge in etwa den Ruf wie die Berner Sennenhunde in der Schweiz, wichtige Lebensretter also.

 

Eine ähnliche Hundestatue gibt es übrigens auch in Edinburgh. In Soajo scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und ich dachte mir nicht nur einmal, ob ich (ein bisschen übertrieben wahrscheinlich) vielleicht die erste Österreicherin war, die jemals den Boden von Soajo betreten hat.  Ein Foto der süßen Hundestatue musste natürlich auch sein:

Cao Sabujo da Serra do Soajo, Hundestatue in Soajo, Nationalpark Peneda- Gerês
Die Hundestatue in Soajo, Peneda- Gerês

Lindoso

Kurz darauf ging es weiter nach Lindoso. Hier gilt es, auf jeden Fall die sogenannten Espigueiros, alte Getreidespeicher aus Stein, abzuchecken. Nach ihnen müsst ihr auch nicht lange suchen - denn sie sind der (touristische) Mittelpunkt des Ortes und ihr könnt sie nicht verfehlen.

 

Anfangs dachten wir noch, diese Steinhäuschen wären antike Mausoleen. Später eines Besseren belehrt: Die Espigueiros sind traditionelle Speicherbauten für Getreide und Früchte aller Art. Sogar ein bayrisch-österreichisches Synonym gibt es dafür, nämlich schlicht und einfach den "Getreidekasten". 

Auf dem Weg zum nächsten Stop passierte etwas, worauf man im Nationalpark Peneda- Gerês immer gefasst sein muss: eine plötzliche, aber ungefährliche Konfrontation auf der Fahrbahn mit einer Kuh.

 

Teilweise chillen in Peneda- Gerês einfach mal ein paar Kühe auf der Fahrbahn der Landstraßen. Dann gilt: Ruhig Blut und ganz langsam in die Nähe der Tiere fahren, sodass sie gemächlich aufstehen und davontraben. Hier ein paar Impressionen dieser lustigen Zwischenfälle:

Kühe im Nationalpark Peneda- Gerês

Cascatas Tahiti oder Cascata de Fecha de Barjas

Vorbei am Staudamm Vilarinho da Furna und an der Talsperre Caniçada ging es zu unserem letzten Stop im Nationalpark Peneda- Gerês: die Cascatas Tahiti, eine Ansammlung von liebreizenden Wasserfällen.

 

Hier haben wir, umringt von Wasserfällen, ein kleines Picknick gemacht bevor die Sonne unterging und es sogar leicht gruselig wurde. Weiter östlich hat uns unser gemieteter Fiat 500 nicht mehr gebracht – die Zeit hatte schon leicht gedrängt. Hier ein paar Fotos unseres letzten Stops, den Cascata de Fecha de Barjas:

Weitere Aktivitäten im Nationalpark Peneda - Gerês

Orte und Dinge, von denen uns Einheimische berichtet haben und die ihr ja vielleicht auf eurer Tour noch mitnehmt, sind folgende:

  • Im Nationalpark Peneda- Gerês seine überschüssige Energie beim Canyoning oder beim Kanufahren loswerden
  • Die Cascata da Portela do Homem, wunderschöne Wasserfälle unweit der spanischen Grenze
  • Der Water Park Gerês im atemberaubenden, aber touristisch noch nicht so erschlossenen Flussdelta Barragem da Caniçada
  • Das Städtchen Tourém ganz im Osten, zu seinen Seiten umschlossen von spanischem Gebiet
  • Die Überreste des Klosters Mosteiro de Santa Maria das Júnias erkunden und wenn man schon dabei ist, auch gleich die Stadt Pitões das Júnias mitnehmen

Unser nächster Stop im entzückenden Minho-Gebiet in Nordportugal war Ponte de Lima. Schaut euch diesen Bericht auch gerne an.

 

Ciao und happy Inspiration.

eure Stefanie


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Kommentare: 2
  • #1

    Harald (Sonntag, 25 Juni 2017 10:11)

    Ich bin ganz begeistert von den eindrucksvollen Schilderungen und Beschreibungen. Da immer wieder auch eine persönliche Note enthalten ist, wirken sie plastischer, mehrschichtiger. Nicht nur sachliche Aufzählungen, sondern immer auch persönliche Emotionen schwingen da mit. Gratuliere.

    Harald

  • #2

    Stefanie (Montag, 26 Juni 2017 22:04)

    Danke dir, lieber Harald :-) Es ist schön zu sehen, dass die Artikel wertgeschätzt werden. Vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar :-)